Enzymtherapie

 

 

Klein, aber überlebenswichtig: Enzyme

Unter dem Mikroskop sehen sie unscheinbar klein aus, in unserem Körper entfalten sie dennoch große Effekte: Enzyme sind lebenswichtige chemische Verbindungen. Sie gehören zu den Eiweißstoffen (Proteinen). Viele Enzyme produzieren wir selbst. Wissenschaftlich werden Enzyme auch als Bio-Katalysatoren bezeichnet, weil sie chemische Prozesse beschleunigen oder sie steuern.

Warum brauchen wir Enzyme?
Was passiert bei einem Mangel an Enzymen?

Die Zündkerzen des Körpers: Enzyme

Ohne Enzyme läuft in unserem Körper so gut wie gar nichts. Sie stecken in all unseren Zellen und Geweben, kontrollieren und regulieren dort nahezu jede biochemische Reaktion. Erst Enzyme gewährleisten eine geregelte Verdauung, einen optimalen Blutfluss und eine intakte Abwehr, die uns ausreichend vor feindlichen Viren, Bakterien, Pilzen und Allergenen schützt. Enzyme mischen auch bei der Vervielfältigung unseres Erbguts mit und sind an der Weitergabe von Signalen über Hormone beteiligt. Zudem sorgen sie dafür, dass Entzündungen in den Gelenken und Organen schneller überwunden werden – oder gar nicht erst entstehen. Dieses Wissen haben Menschen sich intuitiv von jeher zunutze gemacht: Sie legten enzymreiche Früchte wie Ananas, Papaya oder Feigen auf offene Wunden, um deren Heilung zu fördern. Heute weiß man allerdings, dass die gezielte Einnahme von Enzym-Präparaten wie Wobenzym viele Entzündungen noch weitaus besser lindern kann.

Abhängig von ihrem Aufbau erfüllen Enzyme unterschiedliche Funktionen. Als Bio-Katalysatoren beschleunigen sie Stoffwechselvorgänge: Ohne sie würden alle chemischen Reaktionen in unserem Körper höchstens auf Sparflamme laufen. Unter Stoffwechsel – auch Metabolismus genannt – versteht man alle biochemischen und physikalischen Prozesse, bei denen chemische Stoffe im Körper in irgendeiner Art und Weise umgewandelt werden. Die besten Beispiele sind die Verarbeitung von Nahrung und Sauerstoff. Der Stoffwechsel sorgt dafür, dass unsere Körperzellen erhalten bleiben, wir ausreichend Energie haben und alle Körperfunktionen aufrechterhalten werden. Es ist also jede Zelle des Körpers in irgendeiner Weise am Stoffwechsel beteiligt. Kurz gesagt: der Stoffwechsel hält uns am Leben.

Aktuell sind über 2.000 Enzyme bekannt, die jeweils verschiedene Funktionen innerhalb unseres Stoffwechsels erfüllen. Entscheidend dafür ist die Form: Denn Enzyme verbinden sich mit Substraten. Substrate sind alle Moleküle, die eine Verbindung mit einem Enzym eingehen und einen sogenannten Enzym-Substrat-Komplex bilden können. Solche Prozesse funktionieren nach dem „Schlüssel-Schloss“-Prinzip: Nur wenn Enzym und Substrat wie ein Schlüssel ins Schloss passt, kann die gewünschte Reaktion erfolgen. 

Krankheiten durch Mangel an Enzymen

Mit steigendem Alter nimmt die Enzymproduktion jedoch ab, die Stoffwechselprozesse im Körper laufen langsamer. Sollten sich Beschwerden wie chronische Entzündungen oder ein schwaches Immunsystem einstellen, kann es helfen, dem Körper gezielt Enzyme zuzuführen.
Und da Enzyme so wichtig für den Metabolismus sind, ist es auch nicht verwunderlich, dass die meisten Stoffwechselstörungen auf einem Defekt oder Mangel eines Enzyms beruhen. Das führt dazu, dass Substrate nicht umgewandelt werden. Die Folge ist, dass sich entweder die „ungenutzten“ Substrate in den Körperzellen anreichern oder es kann ein Mangel an bestimmten Stoffwechselprodukten auftreten. In beiden Fällen ist dies für die Körperzellen schädlich und dadurch werden die eigentlichen Krankheitserscheinungen ausgelöst.

Stoffwechselkrankheiten können sowohl erblich bedingt sein, als auch im Laufe des Lebens erworben werden. Derzeit sind in etwa 3.000 verschiedene Fehlfunktionen bekannt, mit unterschiedlich schwerwiegenden Folgen. Bei manchen Erkrankungen handelt es sich lediglich um vorübergehende Störungen. Andere wiederum können schwerwiegend verlaufen, den gesamten Organismus dauerhaft schädigen oder sogar tödlich enden. Stoffwechselkrankheiten können den Fettstoffwechsel, den Kohlenhydratstoffwechsel, den Eiweißstoffwechsel oder den Mineralstoffwechsel betreffen. Einige Beispiele sind:

  • Diabetes mellitus
  • Gicht
  • Osteoporose
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Seltene Erkrankungen wie Morbus Fabry, Morbus Gaucher, Mukoviszidose oder Phenylketonurie

Stoffwechselkrankheiten und deren Behandlung müssen in jedem Fall mit einem Arzt abgeklärt werden. Eine spezielle Ernährung oder Sport können höchstens eine Begleittherapie sein.