Arthrose

Anwendungsgebiete: Arthrose

ältere Frau  sitzt vor Schmerzen auf einer Parkbank

Arthrose - der schleichenden Verschleiß des Gelenkknorpels

Die Arhtrose Behandlung - bekämpfen Sie Ihre Gelenkschmerzen

Die optimale Therapie: Das rät der Experte

Gelenkschmerzen gehören zu den häufigsten altersbedingten Beschwerden. Zwei von fünf Bundesbürgern leiden bereits zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr an ersten, regelmäßigen Schmerzen ihrer Gelenke, beispielsweise in den Knien, der Hüfte oder im Schulterbereich. Gelenkschmerzen und Entzündungen können verschiedene Ursachen haben, wobei Arthrose die weltweit häufigste degenerative Gelenkerkrankung darstellt, die zu chronischen Schmerzen und Gelenksteifigkeit führen kann. Der Begriff beschreibt im Kern die irreparable Zerstörung der Knorpelschicht unserer Gelenke. Diese funktioniert eigentlich als eine Art Stoßdämpfer, verteilt die Belastung durch Körpergewicht und Bewegung gleichmäßig auf die Knochen und verhindert deren direkte Reibung aneinander. Wird die Knorpelschicht dünner und verliert im Alter an Elastizität und Widerstandsfähigkeit (Degeneration / Verschleiß), dann reißt sie mehr und mehr ein und die Belastung wird nich

t mehr gleichmäßig verteilt. Ist der Knorpelschaden so groß, dass sich dieser nicht mehr alleine regenerieren kann, beginnt die Arthrose. Die Knochen verformen und verdichten sich in Folge der zunehmenden Belastung und direkten Reibung aneinander, wodurch sie mehr und mehr versteifen und Schmerzen, sowie Entzündungen verursachen. Wie schnell und in welchem Alter dieser Grad an Verschleiß eintritt, hängt von verschiedenen Risikofaktoren und möglichen Ursachen ab. Die Folge können zunehmender Schmerz bei Bewegung, ein eingeschränkter Bewegungsradius der Gelenke und, damit einhergehend, eine deutlich abnehmende Lebensqualität sein, die teilweise bis hin zur Arbeitsunfähigkeit reicht. Die normale Degeneration des Knorpels im Alter allein ist aber noch keine Arthrose. Der Gelenkverschleiß im Alter ist völlig normal. Erst dann, wenn die Knorpelschäden und der daraus resultierende Verschleiß der Gelenke über das alterstypische Niveau hinausgehen, zu Schmerzen und Gelenksteifigkeit führen und später auch Bänder, Muskeln, Kapseln und Knochen verformt bzw. geschädigt werden, spricht man von einer Arthrose. Prinzipiell kann die Arthrose jedes der über 100 Gelenke im Körper treffen, doch besonders häufig sind die Kniearthrose (Gonarthrose) und die Hüftarthrose (Coxarthrose). 

Wir zeigen Ihnen im Detail, was es mit dem Krankheitsbild, den Symptomen und den Ursachen der Arthrose auf sich hat und wie die Enzymtherapie von Wobenzym bei der Linderung von - durch die aktivierte Arthrose verursachten - Gelenkentzündungen helfen kann, um so die konservative Therapie und Bewegungsfähigkeit zu unterstützen. Außerdem beleuchten wir die verschiedenen Möglichkeiten zur Behandlung einer Arthrose, schreiben darüber, was der Arzt tun kann, wann operiert werden sollte (Kunstgelenke / Prothesen) und welche Ursachen, außer altersbedingtem Gelenkverschleiß, noch hinter der Erkrankung stecken können.

Ab wann spricht man von einer Arthrose? Und welche Formen gibt es?

Schmerzende, entzündete oder geschwollene Gelenke sind die deutlich spürbaren Symptome einer Arthrose. Von ihr spricht man aber erst dann, wenn irreparable Knorpelschäden vorliegen, die über den alterstypischen Verschleiß hinausgehen, oder der Gelenkverschleiß bereits zu Gelenkschmerzen und Blockaden führt, welche die Beweglichkeit im Alltag merklich einschränken. Im fortgeschrittenen Stadium und Spätstadium kann sie sogar zu Behinderungen und Arbeitsunfähig führen. Außerdem führt die fortschreitende Degeneration des Knorpels auch dazu, dass mit der Zeit umliegende Strukturen wie Muskeln, Sehnen, Knochen und Gelenkkapseln geschädigt werden. Hier kommt es dann auch immer häufiger zu schmerzhaften Entzündungen, der sog. aktivierten Arthrose. Dabei beginnt eine Arthrose meistens schleichend.

Der Knorpel degeneriert langsam und über Jahre treten gar keine, oder nur wenige Beschwerden auf. Meistens bemerkt man zunächst Anlaufschmerzen, die nur dann auftreten, wenn man sich nach langen Ruhepausen in Bewegung setzt. Ist man erstmal in Bewegung, dann lassen sie auch schnell wieder nach. Im weiteren Verlauf halten die Schmerzen dann immer länger an und treten auch nach intensiver Belastung der Gelenke auf. Zusätzlich nimmt die Gelenksteifigkeit zu und der schmerzfreie Bewegungsradius der betroffenen Gelenke nimmt immer weiter ab. Wenn man die Beschwerden deutlich spürt, dann ist die Knorpelschicht häufig schon zum Großteil degeneriert, denn erst durch die dann entstehende direkte Reibung und den erhöhten Druck auf die Knochenflächen entstehen Entzündungen, Blockaden und Schmerzen. Deshalb ist es wichtig, im Alltag allgemein auf ausreichende und gesunde Bewegung zu achten und mögliche Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Überlastung und eine zu säurehaltige und fettreiche Ernährung zu reduzieren, um eine Arthrose gar nicht erst entstehen zu lassen, oder sie möglichst lang hinauszuzögern. Eine Ernährung, die den Gelenkstoffwechsel fördert und den Knorpel stärkt, sowie entzündungshemmend wirkt, ist hier ebenfalls zu berücksichtigen.

Außerdem sollte man bei den ersten Anzeichen einer Arthrose zeitnah einen Orthopäden aufsuchen, denn nur durch frühes Handeln kann man sich alle Behandlungsoptionen offen halten und die weitere Degeneration rechtzeitig ausbremsen. So ist es häufig möglich, dass Betroffene sich bis ins hohe Alter schmerzfrei bewegen können - oft auch ohne künstliche Gelenke oder andere Operationen. Bei zunehmenden Gelenkschmerzen selbstständig mit Übungen oder einer Ernährungsumstellung zu beginnen, hilft oft nur bedingt. Denn die Ursachen können vielfältig sein und entsprechende Behandlungsempfehlungen stark variieren. 

Zunächst unterscheidet man zwischen zwei Formen der Arthrose, nämlich zwischen primärer und sekundärer Arthrose. Diese Unterscheidung ist zwar heute nicht mehr zielführend, denn man weiß mittlerweile, dass eine Arthrose häufig durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedenster Faktoren wie Stoffwechselveränderungen, genetischen Faktoren, anatomischen Fehlstellungen, Bewegungsmangel, anderen Grunderkrankungen, Ernährung, Überlastung, Bewegungsmangel und dem natürlichen altersbedingten Verschleiß entsteht.

Die primäre Arthrose

Generell spricht man aber von einer primären Arthrose, wenn die Ursache der altersuntypischen Knorpeldegeneration nicht klar auszumachen ist. Ihr geht also keine vorherige und klar identifizierbare Gelenkschädigung voraus. Hier spielt vor allem ein Mix aus genetischen Faktoren, starker Abnutzung durch Leistungssport und schwerer körperliche Arbeit, Übergewicht, Ernährung und Bewegungsmangel eine Rolle. Übergewicht, Ernährung und Bewegungsmangel sind dabei die größten beeinflussbaren und häufigsten Risikofaktoren. Ebenso sollte man falsch erlernte Bewegungsabläufe im Sport korrigieren und in Berufen, bei denen man lange sitzt, einen Ausgleich schaffen. Ansonsten führt die Ruhigstellung der Gelenke nicht nur zu einer Unterversorgung der Knorpelschicht mit Nährstoffen, sondern auch zu einer mangelhaften Ausbildung der Muskulatur (primär Oberschenkelmuskulatur und Rumpfmuskulatur), welche vor allem die Knie- und Hüftgelenke somit nicht ausreichend entlastet. Auch Haltungsschäden, die so entstehen können, begünstigen die Rückbildung des Knorpels. 

Übergewicht belastet nicht nur die Gelenke, sondern Fettgewebe produziert entzündungsfördernde Botenstoffe, die über den Blutkreislauf in die Gelenke gelangen, die Adipokine. Durch die Reduktion von Übergewicht beugen wir außerdem automatisch weiteren typischen Risikofaktoren einer primären Arthrose vor, nämlich dem Bewegungsmangel und der fettreichen Ernährung. Gewisse Lebensmittel fördern nämlich Entzündungen, führen zu Übersäuerung und greifen Knochen und Knorpel direkt an, während andere Lebensmittel entzündungshemmend wirken und zudem den Gelenkstoffwechsel fördern und teilweise sogar direkt stärkend und stabilisierend auf die Knorpelschicht einwirken. Eine Anpassung der Ernährung ist also sowohl für die Behandlung als auch die Prophylaxe wichtig. 

Auch genetische Faktoren erhöhen das Risiko auf eine primäre Arthrose. So sind Frauen häufiger von Arthrose betroffen als Männer. Und Menschen kaukasischer Abstimmung (europäisch) sind häufiger betroffen als Menschen asiatischer oder afrikanischer Herkunft. Ob dies wirklich mit der Herkunft, oder aber mit lebensstilbedingten Risikofaktoren zu tun hat, ist nicht abschließend geklärt. Eine vererbte Knorpelschwäche existiert ebenfalls, da Arthrose in einigen Familien gehäuft auftritt. Einer reinen alters- und verschleißbedingten Primärarthrose kann also nur begrenzt vorgebeugt werden. Doch durch die Reduzierung beeinflussbarer Risikofaktoren kann man die Gelenke effektiv unterstützen. Aber je höher das Alter, desto höher auch das Risiko auf eine Arthrose. Ziel ist es hier, durch Prophylaxe und Therapie, die schmerzfreie Bewegungsfähigkeit möglichst lange zu erhalten. Hierzu kommen medikamentöse und konservative Therapien zur Schmerzlinderung zum Einsatz, ebenso wie Bewegungstherapie mit gezielten Übungen und kleinen Veränderungen im Alltag. Im Spätstadium auch endoprothetische Versorgung (künstliche Gelenke) und gelenkerhaltende Operationen wie die Arthroskopie und Knorpeltransplantation. Durch entsprechende Vorbeugung oder einer Behandlung im Frühstadium können Operationen jedoch häufig vermieden, oder lange hinausgezögert werden, wenn in Abstimmung mit dem Orthopäden und Physiotherapeuten eine zielgerichtete konservative Therapie erfolgt. Die Reduktion von Übergewicht und regelmäßige Bewegung sind das Fundament jeglicher Behandlung und Vorbeugung. 

Die sekundäre Arthrose

Bei einer sekundären Arthrose können hingegen eine oder mehrere konkrete Ursachen für die Knorpelschäden klar identifiziert werden. Zum Beispiel anatomische Fehlstellungen wie X-Beine, O-Beine, Hüftdysplasien oder Plattfüße. Auch bakterielle Infektionen des Hüftgelenks, Knorpelverletzungen nach Überlastungsschäden, Unfällen oder Sportverletzungen (bei der Hüftarthrose z.B. die Labrumläsion), sowie eine Knochennekrose oder Fremdkörper in der Gelenkkapsel (Loose Bodys wie Knorpelfetzen oder Gewebestücke) gelten als mögliche Ursachen einer sekundären Arthrose. Der bekannte Tennisarm, die Schwimmerschulter oder das Läuferknie sind ebenfalls bekannte Risikofaktoren. Auch hier können gelenkschonende Bewegung und entsprechende Ernährung Schmerzen lindern und die Bewegungsfähigkeit unterstützen. Wichtig ist aber, dass die eigentliche Ursache behandelt wird (Korrektur von Fehlstellungen durch orthopädische Schuhe oder Einlagen, Operationen oder Korrektur von Fehlhaltungen und falschen Bewegungsabläufen), um die Arthrose zu verlangsamen und die Gelenkschmerzen langfristig in den Griff zu bekommen.

Eine Arthrose als Folge von permanenter Überlastung im Beruf (schweres Heben, häufiges Knien, Hocken oder langes Stehen auf einer Stelle) oder im Sport befindet sich in einer Art Grauzone zwischen primärer und sekundärer Arthrose. Sind in Folge der Überlastung konkrete Verletzungen, Traumata oder Überlastungsschäden entstanden, dann handelt es sich eher um eine sekundäre Arthrose. Werden Bewegungen im Sport oder Beruf dauerhaft falsch ausgeführt oder besteht eine permanente Überlastung durch Leistungssport, ohne dass jedoch konkret diagnostizierbare Schäden auftreten, sondern nur der generelle Knorpelverschleiß beschleunigt wird, handelt es sich eher um eine primäre Arthrose. Der Übergang ist teilweise fließend. 

Im Rahmen der genauen Diagnose wird aus einer primären Arthrose häufig eine sekundäre Arthrose. Während die Röntgendiagnostik vor allem dazu geeignet ist, eine Arthrose grundsätzlich zu diagnostizieren (Osteophyten, subchondrale Sklerosierung, Knochenödeme, verkleinerter Gelenkspalt), so liefern eine ausführliche Anamnese, Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren wie das MRT (Magnetresonanztomographie) häufig wichtige Anhaltspunkte, um konkrete Ursachen für den Gelenkverschleiß zu identifizieren, also für eine sekundäre Arthrose. Denn ein MRT bietet sich nicht nur zur genaueren Knorpeldiagnostik an, sondern auch für die Untersuchung von Bändern und Weichteilen. So können vor allem schlecht verheilte Sportverletzungen und Knorpelverletzungen durch Unfälle besser erkannt werden. Eine Blutuntersuchung ermöglicht das Ausschließen von bakteriellen Infektionen oder anderen Grunderkrankungen als Ursache der Arthrose. 

Die aktivierte Arthrose

Von einer aktivierten Arthrose (nicht zu verwechseln mit einer Arthritis) spricht man dann, wenn temporär zusätzlich sehr starke entzündungsbedingte Schmerzen auftreten. Die Gelenke können dabei auch anschwellen und es kann zu weiteren Symptomen wie Wärmeentwicklung und Rötungen kommen. Die Symptome sind also häufig von außen tastbar. Die Schmerzen treten dann auch in Ruhephasen und nicht nur bei Bewegung, oder nach intensiver Belastung wie Sport, Wandern oder einem Umzug auf. Die Schwellungen schränken die Bewegungsfähigkeit außerdem noch mehr ein als üblich. Primär ist eine Arthrose aber eine nicht-entzündliche rheumatische Erkrankung. Entzündungen treten meistens erst im späteren Verlauf auf, wenn die Gelenke weiterhin überlastet werden bzw. die Arthrose nicht entsprechend therapiert und verlangsamt wird. Denn wenn die Knorpelschicht nahezu vollständig degeneriert ist, dann reiben die Knochen immer stärker aneinander. Es kommt zu Knorpelabrieb und später auch zu Knochenabrieb. Diese Fragmente gelangen in die Gelenkflüssigkeit und lösen so Entzündungsreaktionen aus. Durch die Reibung kommt es zudem immer wieder zu Reizungen der Gelenkinnenhaut (Stratum synoviale), welche sich dann entzündet. Die aktivierte Arthrose tritt also schubweise auf. Es folgen anschließend also oft wieder Phasen ohne, oder nur mit milden Arthrose Symptomen.

Bei einer Arthritis handelt es sich übrigens um eine Entzündung der Innenschleimhaut der Gelenke, ohne weitere Verschleißerscheinungen wie die Degeneration des Knorpels oder verformte Knochen. 

Die ruhende (latente) Arthrose

Das Gegenteil der aktivierten Arthrose ist die ruhende Arthrose. Von ihr spricht man, wenn die Degeneration zwar schon begonnen hat, aber noch zu keinen oder nur geringen Beschwerden führt. Das Knorpelgewebe selbst besitzt nämlich keine Schmerzrezeptoren. Die Schmerzen und eine Gelenksteifigkeit entstehen erst dann, wenn die Knorpelschicht schon deutlich abgebaut hat und der Knorpelschaden irreparabel ist. Die ersten typischen Gelenkschmerzen bei Arthrose äußern sich als sog. Anlaufschmerzen, die nur zu Beginn einer Bewegung, oder nach lange Ruhephasen auftreten. Zum Beispiel direkt nach dem morgendlichen Aufstehen oder nach langem Sitzen im Büro. Diese Anlaufschmerzen (eventuell auch eine zusätzliche morgendliche Gelenksteifigkeit) lassen dann aber schnell wieder nach. Zum Beispiel dann, wenn der Betroffene sich beim Joggen eingelaufen bzw. aufgewärmt hat. Bei einer Arthrose der Fingergelenke kann es zum Beispiel sein, dass man am Morgen keine richtige Faust ballen kann. Häufig treten die Schmerzen bei latenter Arthrose auch nur bei bestimmten Bewegungen auf. Sie lassen dann spontan, oder bei bewusster Schonung wieder nach. Hier besteht allerdings ein Problem. Nehmen die Betroffenen eine Schonhaltung ein oder bewegen sich bewusst weniger, beschleunigen sie die Arthrose. Durch die Schonhaltung werden andere Gelenke stark überlastet oder fehlbelastet, die bisher vielleicht noch gar nicht von einer Arthrose betroffen waren. Auch hier nimmt die Degeneration des Knorpels nun zu. Der Bewegungsmangel führt zudem dazu, dass der Knorpel schlechter bewegt und weniger Gelenkflüssigkeit gebildet wird, was die Degeneration ebenfalls begünstigt.

Es handelt es sich bei der ruhenden Arthrose also um typische Anzeichen einer Arthrose im Anfangsstadium. Werden die Gelenke weiterhin stark überlastet, oder beschleunigen andere Risikofaktoren wie Übergewicht, Fehlstellungen, eine fettreiche Ernährung und Bewegungsmangel die Degeneration des Gelenkknorpels, dann werden diese Schmerzen immer häufiger auftreten, in ihrer Intensität zunehmen und die Bewegungsfähigkeit der Gelenke nimmt immer weiter ab. 

Polyarthrose und Monarthrose

Die letzte Unterscheidung erfolgt zwischen Polyarthrose und Monarthrose. Tritt die Arthrose an nur einem Gelenk auf, z.B. an der Hüfte, dann handelt es sich um eine Monarthrose. Sind mehrere Gelenke gleichzeitig von Gelenkverschleiß betroffen, dann handelt es sich um eine Polyarthrose. Typischerweise handelt es sich z.B. bei einer Arthrose der Fingergelenke um eine Polyarthrose, da selten nur ein Fingergelenk alleine betroffen ist. So treten zum Beispiel Heberden- und Bouchard-Arthrose oft gemeinsam auf, eventuell zusätzlich mit einer Rhizarthrose (Arthrose des Daumensattelgelenks). 

Fazit: Viele Risikofaktoren beschleunigen die natürliche Degeneration des Knorpels: Übergewicht, fettreiche Ernährung, anatomische Fehlstellungen wie Hüftdysplasien, Plattfüße oder X-Beine, schlecht ausgeheilte Sportverletzungen, Traumata durch Unfälle oder Überlastungsschäden (z.B. Meniskusschäden, Bänderrisse oder Knochenbrüche), einseitige Überlastung, oder Fehlbelastung durch monotone und falsch eingeübte Bewegungsabläufe im Leistungssport. Auch Berufe, in denen man viel hockt oder kniet, wirken sich negativ auf die Knorpelschicht aus. Ebenso Erkrankungen wie Gicht, Diabetes Typ-2 und Rheumatoide Arthritis, sowie einige genetische Faktoren. Je nach Ursache und Lebensstil kann es also schon in deutlich jüngeren Jahren zu einer Arthrose kommen

Ursachen der primären und sekundären Arthrose

Für die Ursachen einer Arthrose ist zwischen der jeweiligen Art zu unterscheiden. Im Wesentlichen sind primäre und sekundäre Arthrose voneinander abzugrenzen. Die primäre Arthrose / Primärarthrose beschreibt die klassische Alterserscheinung, die im fortschreitenden Leben eintritt und auf den natürlichen, körperlichen Verschleiß zurückzuführen ist. Dies ist meistens ab ca. 45 – 50 Jahren der Fall. Die primäre Arthrose ist also häufig ein naturgegebenes Phänomen und nicht heilbar. Sie kann mit anderen Entwicklungen des Körpers verglichen werden, beispielsweise dem Verlust der Sehkraft mit Notwendigkeit einer Brille. Gleichzeitig beschreibt eine primäre Arthrose aber auch den Gelenkverschleiß, für den es keine klar zu diagnostizierende Ursache gibt. Hier spielt also ein Mix aus verschiedenen Faktoren eine Rolle, von Übergewicht, über Bewegungsmangel, bis hin zu genetischen Faktoren und dem Alter der Betroffenen.

Im Gegensatz dazu ist die sekundäre Arthrose / Sekundärarthrose eher unabhängig vom Alter und wird durch eine oder mehrere Auslöser verursacht, die sich klar bestimmen lassen. Zu diesen Auslösern gehören beispielsweise schlecht verheilte und therapierte Sportverletzungen und Überlastungsschäden, anatomische Fehlstellungen, bakterielle Infektionen oder Stoffwechselerkrankungen wie ein Typ-2 Diabetes. 

Risikofaktoren einer primären Arthrose:

  • Anhaltende Überlastung im Berufsleben oder Spitzensport (z. B. durch häufiges Knien und Bücken, das Tragen großer Lasten, langes Stehen auf einer Stelle)
  • Monotone und falsch erlernte Bewegungsabläufe (Sport mit einseitiger Gelenkbelastung wie Kraftsport, Schwimmen, Tennis oder Laufen)
  • Bewegungsmangel (z. B. bei einer Tätigkeit im Sitzen, z.B. im Büro, ohne entsprechenden Ausgleich)
  • Starkes Übergewicht
  • Fettreiche Ernährung mit viel Omega-6-Fettsäuren
  • Falsches Schuhwerk (hohe Absätze oder zu enge Schuhe, die das optimale Abrollen des Fußes verhindern)
  • Besonders gelenkbelastende Sportarten (Boxen, Fußball, Handball)

Genetische Risikofaktoren einer primären Arthrose:

  • Alter: Über 50 Jahre alt
  • Geschlecht: Weibliches Geschlecht
  • Herkunft: Kaukasische Abstammung (europäisch)
  • Erbgut: Vererbte Knorpelschwäche (gehäuftes Auftreten von Arthrose in der Familie)

Mögliche Ursachen einer sekundären Arthrose:

  • Stoffwechselerkrankungen (z.B. Typ-2-Diabetes)
  • Rheumatische Erkrankungen (z.B. Gicht oder Rheumatoide Arthritis)
  • Knorpelverletzungen und Entzündungen (z. B. am Meniskus, Bänderrisse und Knochenbrüche)
  • Anatomische Fehlstellungen (z.B. Plattfüße, Hüftdysplasie, X-Beine, O-Beine, Hüftimpingement)
  • Knochennekrose
  • Fremdkörper in der Gelenkflüssigkeit
  • Traumata nach Unfällen
  • Bakterielle Infektionen
  • Entzündungen der Gelenkschleimhaut (Synovialitis)

Wenn Sie oder Ihr behandelnder Arzt vermuten, dass eine Arthrose vorliegt, ist abzuklären, ob andere Krankheiten und körperliche Probleme für die Entstehung der Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verantwortlich sein können, bevor diese einzig und alleine auf den natürlichen Verschleißprozess des Körpers zurückgeführt werden. Das ist für die Behandlungsempfehlung entscheidend. 

Was passiert bei der Arthrose genau und welche Folgen hat das?

Das Wort Verschleiß wird im Zusammenhang mit Arthrose nicht ganz richtig verwendet bzw. verleitet zu falschen Schlussfolgerungen. Arthrose entsteht nicht durch allgemeinen Verschleiß bei natürlicher und ausreichender Bewegung im Alltag, oder durch die abnehmende Regenerationsfähigkeit im Alter. Bewegungsmangel ist sogar ein mindestens genauso wichtiger Arthrose-Risikofaktor wie Überlastung oder Fehlbelastung, da zu wenig Bewegung den Gelenkstoffwechsel enorm drosselt und Übergewicht begünstigt. Nicht zu viel, sondern falsche oder zu schwere Belastung schädigen den Knorpel, ebenso wie zu wenig Bewegung. Wer also denkt, dass Schonhaltung und Ruhe dem Gelenkverschleiß vorbeugen, liegt falsch. Nur durch regelmäßige Bewegung wird die "Gelenkschmiere" (Synovialflüssigkeit) gleichmäßig verteilt, was ein reibungsloses Gleiten der Gelenke ermöglicht. Gleichzeitig fördert Bewegung die Produktion der Gelenkflüssigkeit und die Durchblutung der Gelenke. Das Blut transportiert wichtige Nährstoffe für den Gelenkstoffwechsel zur Gelenkflüssigkeit und diese wiederum versorgt dann den Knorpel mit Nährstoffen. Doch dafür muss sie den Gelenkknorpel erreichen. Dieses Bindegewebe des Knorpels verfügt über keinerlei eigen Gefäße. Deshalb muss die Synovialflüssigkeit durch mechanische Bewegung verteilt werden. Nur so kann der Knorpel sie aufnehmen und sich selbst mit Nährstoffen versorgen, die ihn stärken und bei der Regeneration unterstützen, z.B. Silizium, Vitamin D3, Mangan, Kupfer, Selen und Zink. Gleichzeitig wird er durch das Binden der Flüssigkeit widerstandsfähig und elastisch.

Wird der Knorpel aufgrund von Bewegungsmangel schlecht versorgt, dann degeneriert er. Und wer sich zu wenig bewegt, neigt zudem zu Übergewicht. Eine zusätzliche Belastung für die Gelenke und den Knorpel. Nicht nur durch das Körpergewicht, sondern auch aufgrund des zunehmenden Fettgewebes, welches Adipokine produziert, entzündungsfördernde Stoffe. Auch eine mangelhafte Ernährung, die mit höherem Alter ebenfalls immer wahrscheinlicher wird, fördert die Degeneration des Gelenkknorpels. Doch ebenso fördern falsche und zu starke Belastung die Degeneration des Knorpels. Vor allem dann, wenn seine eigene Regenerationsfähigkeit dann nicht durch eine entsprechende Ernährung gefördert wird. Ob nun also durch anatomische Fehlstellungen, Überlastung, Degeneration durch Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung, oder als Folge von Unfällen, Verletzungen, Stoffwechselerkrankungen oder rheumatischen Erkrankungen; bei einer Arthrose degeneriert der Knorpel

Gelenke in allen Körperregionen verfügen über Knorpel an ihren Enden, die als Schutzschicht und zugleich als Stoßdämpfer fungieren. Die Knorpelschicht verhindert das direkte Reiben der Knochen aneinander und verteilen die Belastungen durch Körpergewicht und Bewegung gleichmäßig auf die Gelenke, damit diese sich durch den Druck nicht verformen, oder es zu Abreibungen kommt. Mit steigendem Lebensalter sinkt die Regenerationsfähigkeit des Körpers. Dies betrifft auch die Knorpelschicht, denn die Produktion der Synovialflüssigkeit wird ebenfalls gedrosselt. Doch wie bereits erläutert benötigt der Knorpel diese, um elastisch, regenerationsfähig und widerstandsfähig zu bleiben. Hierzu nimmt der Knorpel diese Flüssigkeit über sein Bindegewebe auf. Mit dem Alter verliert unser Bindegewebe immer mehr die Fähigkeit, Flüssigkeit bzw. Wasser zu binden. Im Gesicht tritt diese Alterserscheinung übrigens ebenfalls auf: Es entstehen Falten. Die Haut wird rau und verliert an Elastizität. Dasselbe passiert auch mit dem Knorpel. Er kann immer weniger Wasser binden, raut auf und verliert an Widerstandsfähigkeit. Der Knorpelstoffwechsel wird gestört. Gewebe wird abgebaut, Risse (Fissuren) entstehen und die Knorpelschicht wird immer dünner. Innerhalb dieser Risse können kleine Entzündungen entstehen und Abrieb des Knorpels und des Knochens kann sich in diesen sammeln. Es entstehen Geröllzysten. Auch Flüssigkeit kann in den Knochen eindringen und sich dort sammeln (Knochenödeme). Diese beschleunigen die Degeneration zusätzlich. 

Dieser Prozess zieht sich über Jahre. Zunächst reagiert der Knorpel mit der Bildung von Knorpelmatrixkomponenten, um den bereits entstandenen Knorpelschaden zu reparieren. Doch das gelingt nur bedingt. Temporär kann so zwar eine weitestgehend normale Gelenkfunktion gewährleistet werden, doch die Ersatz-Matrix ist nicht so robust wie der ursprüngliche Knorpel und anfälliger für Schäden und Belastung. Wird die Ursache der zunehmenden Knorpeldegeneration also nicht behandelt bzw. werden Risikofaktoren nicht reduziert, dann schreitet die Degeneration immer weiter und immer schneller voran. Irgendwann ist die Knorpelschicht nahezu vollständig degeneriert und es liegt ein irreversibler Knorpelschaden vor. Es entstehen immer tiefere Fissuren. Die Knorpelschicht fasert und raut auf. Der Knorpel wird uneben und verteilt den Druck durch Belastung nicht mehr gleichmäßig auf den darunter liegenden Knochen. Wird das betroffene Gelenk bewegt, dann kommt es zu Reibung, wodurch sich die Gelenkknochen gegenseitig abreiben bzw. abnutzen. Diese werden immer großflächiger.

Der Druck auf die Knochen nimmt dadurch immer weiter zu und es entsteht immer mehr Reibung. In dieser Phase entstehen häufig erste Anlauf- und Bewegungsschmerzen. Als Reaktion auf den zunehmenden Druck verhärtet der Knochen (Subchondrale Sklerosierung) und bildet knöcherne Auswüchse (Osteophyten), um so seine Fläche zu verbreitern und den zunehmenden Druck besser zu verteilen. Leider reduzieren diese Osteophyten die Bewegungsfähigkeit des Gelenks zusätzlich. Es versteift sich also selbst. Durch die zunehmende Gelenksteifigkeit wird wiederum die verbliebene Gelenkflüssigkeit schlechter verteilt und der Knorpel degeneriert noch schneller. Denn zum einen lässt sich das Gelenk nicht mehr richtig bewegen und auch Betroffene bewegen sich aufgrund der zunehmenden Beschwerden häufig immer weniger. Im weiteren Verlauf kommt es zu Knochen- und Knorpelabrieb, der sich in der Gelenkflüssigkeit sammelt und dort zu Entzündungen führt. Die aktivierte Arthrose beginnt. Schreitet die Knorpeldegeneration weiterhin ungebremst fort, dann beginnt anschließend das Stadium der Dekompensation. Der Knochen liegt nun vollständig frei und es ist keine Knorpelschicht mehr vorhanden. Schmerzen und Entzündungen nehmen zu und die Schäden greifen auch auf umgebende Strukturen wie Muskeln, Bänder und Sehnen über. Die Bewegungsfähigkeit nimmt immer weiter ab. Durch die direkte Reibung der Knochen entstehen zudem "Reibegeräusche" (Krepitationen). Die Schmerzen bestehen nun auch in Ruhephasen fort und treten schon bei leichten alltäglichen Bewegungen auf, statt nur bei starker Belastung oder als Anlaufschmerzen. Auch die Gelenksteifigkeit chronifiziert sich, bis hin zu einem nahezu komplett versteiften und unbeweglichen Gelenk.

Diese schwere Arthrose führt nun zu einer erhöhten Instabilität und Versteifung des Gelenks. Die Bewegungsfreiheit der Betroffenen nimmt enorm ab und mit ihr die Lebensqualität. Das reicht bis hin zur Arbeitsunfähigkeit. Die zunehmende Behinderung führt auch zu weniger Selbstständigkeit im Alltag, sodass Betroffene im Spätstadium auf Hilfe angewiesen sein können. Das oberste Ziel ist es deshalb, frühestmöglich mit der Behandlung zu beginnen, sobald man erste Anzeichen einer Arthrose bemerkt. Außerdem gilt es natürlich, dem Verschleiß allgemein vorzubeugen, sodass eine Arthrose erst gar nicht, oder erst sehr spät entsteht. Wird man rechtzeitig aktiv, dann kann eine beginnende Arthrose bereits durch konservative Therapien wie gelenkschonenden Sport, Physiotherapie, eine angepasste Ernährung und regelmäßige Bewegung deutlich gelindert und verlangsamt werden. Die schmerzfreie Bewegungsfähigkeit kann so häufig bis ins hohe Alter erhalten werden. Operative Behandlungsmethoden, bis hin zu künstlichen Gelenken oder einer Arthroskopie, werden so nur in sehr hohem Alter, vielleicht aber auch gar nicht notwendig. 

Ein erstes Anzeichen einer beginnenden Arthrose ist, dass die Gelenke steifer werden und der Aktionsradius abnimmt. Bei einer Hüftarthrose fällt zum Beispiel das Herunterbeugen und Aufheben von Gegenständen zunehmend schwerer, ebenso wie z.B. das Zubinden der Schuhe. Außerdem treten Schmerzen beim Beginn einer Bewegung auf, nehmen aber dann während der Bewegung ab. Vor allem nach langen Ruhephasen, also nach langem Sitzen oder Liegen, oder nach dem Aufstehen am Morgen. Hier kann es auch zu Gelenksteifigkeit am Morgen kommen, ein weiteres Symptom der Arthrose im Anfangsstadium.

Fazit: Die Knorpelschicht unterliegt also über Jahre und Jahrzehnte hinweg einem schleichenden Verschleiß und nutzt sich langsam ab. Die schützende Wirkung des Knorpels lässt nach, und Bewegungen der entsprechenden Gelenke sind zunehmend mit Schmerzen verbunden. Erst an diesem Punkt wird aus einem normalen, alterstypischen Verschleiß eventuell eine Arthrose. Nämlich dann, wenn wir bei den ersten Anzeichen nicht reagieren, uns in Bewegung setzen, ggf. die Ernährung anpassen, Übergewicht reduzieren und weitere eventuelle Risikofaktoren beseitigen, z.B. berufsbedingten Bewegungsmangel, falsche oder monotone Bewegungsabläufe beim Sport, Überlastung durch Krafttraining oder schwere Arbeit und anatomische Fehlstellungen. Letztere sollten unbedingt durch Operationen oder orthopädische Schuhe und Einlagen korrigiert werden, vor allem dann, wenn regelmäßig Anlaufschmerzen und Bewegungsschmerzen auftreten. So entscheidet sich letztendlich, ob aus normalem altersbedingten Gelenkverschleiß des Knorpels über Jahre ein altersuntypischer, schmerzhafter Verschleiß wird, der auch auf Bänder, Muskeln und Knochen übergreift; die Arthrose

Frühstadium & Spätstadium der Arthrose

  • Frühstadium: Jede Arthrose beginnt mit einem Verschleiß oder Schaden im Knorpelüberzug (Knorpelschicht / Gelenkknorpel). Dieser beschränkt sich meist auf eine sehr kleine Fläche. Im Röntgenbild sind jedoch bereits erste Verdichtungen im Knochen zu sehen. Das sind jene Bereiche eines Knochens, die direkt unter dem angeschlagenen Knorpel liegen. Diese Knochenveränderung ist übrigens auch das wichtigste diagnostizierbare Symptom für eine Arthrose im Frühstadium. Liegt keine Veränderung vor, handelt es sich erstmal „nur“ um einen Knorpelschaden, jedoch noch nicht um eine Arthrose. Während der Knorpel beginnt, sich auszudünnen, spüren Betroffene meistens noch keinen oder nur wenig Gelenkschmerz.
  • Zwischenstadium: Hier treibt es Betroffene aufgrund der ersten schmerzhaften Beschwerden oft zum Arzt. Der Knorpel kann den Druck und die Belastungen bei Bewegung schon schlechter gleichmäßig verteilen. An den so punktuell stärker belasteten Knorpelpartien ist er stellenweise „ausgefranst“. Diese Entwicklung beschleunigt sich. Es entstehen die ersten Schmerzen durch die Reizung der Gelenkinnenhaut, was Entzündungen und Schwellungen verursacht. Mit zunehmender Beschädigung des Knorpels verkleinert sich der Abstand zwischen den Knochen (der Gelenkspalt wird schmaler). In dieser Phase entstehen zackenförmige und knöcherne Auswüchse, die man Osteophyten nennt. Sie entstehen aufgrund der ungleichmäßigen Verteilung der Belastungen auf das Gelenk. Ab jetzt sind Gelenkentzündungen und stärkere Schmerzen wahrscheinlich, während die Bewegungsfreiheit im Alltag gleichzeitig mehr und mehr eingeschränkt wird. Es beginnt oft der oben angesprochene Arthrose-Teufelskreis aus Gelenkschonung und dadurch beschleunigter Rückbildung des Knorpels aufgrund von Fehlbelastungen und reduzierter Versorgung mit Nährstoffen.
  • Spätstadium: Im Spätstadium der Arthrose ist der Knorpel nicht nur geschädigt, sondern nahezu vollständig abgerieben. Die somit freiliegenden Knochen reiben direkt aufeinander und Belastungen werden nur noch punktuell aufgenommen. Der Gelenkspalt oder die Gelenkhöhle zwischen den Knochen ist im Röntgenbild nicht mehr zu sehen. Beim Röntgen sind nun auch überall die typischen zackenförmigen Auswüchse des Knochens an den Gelenkrändern zu erkennen (Osteophyten). Die Gelenke verbreitern sich und schwellen teilweise an. Das Gelenk versteift, und es treten teils heftige Schmerzen auf.

Ist Arthrose heilbar und kann man vorbeugen? Trotz Schmerzen in Bewegung bleiben

Die Arthrose ist eine altersbedingte Abnutzungserscheinung der Knorpelschicht der Gelenke (degenerative Gelenkerkrankung). Sie ist nicht umkehrbar oder heilbar, man kann ihr aber beispielsweise durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung vorbeugen bzw. die Degeneration des Knorpels verlangsamen. Dies kann zum Beispiel durch gelenkschonenden Sport wie Wassergymnastik, gezielte Übungen, Akkupunktur und Physiotherapie geschehen. Ziel ist es, dass Betroffene trotz Gelenkschmerz immer in Bewegung bleiben und nicht in Schonhaltung verfallen. Die Schonhaltung führt dazu, dass andere Gelenke fehlbelastet werden, die bisher vielleicht gar nicht von einer Arthrose betroffen waren. Das beschleunigt wiederum auch die Degeneration der Knorpelschichten dieser Gelenke. Zudem führt Bewegungsmangel dazu, dass der Knorpel noch schneller degeneriert, da er nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird und die Produktion der Gelenkflüssigkeit reduziert wird. Um die Bewegung trotz Schmerzen zu ermöglichen kommen ggf. medikamentöse Behandlungen mit NSAR, Paracetamol, oder die Schmerztherapie mit Schlammpackungen, Akupunktur, sowie Wärme- und Kältebehandlung zum Einsatz. Die Schmerztherapie hat dabei immer zum Ziel, die Bewegungsfähigkeit zu erhalten, denn nur so kann die weitere Degeneration der Knorpelschicht verlangsamt und die Gelenkfunktion möglichst lange erhalten werden.

Schmerzlinderung ist besonders wichtig, wenn eine Phase der aktivierten Arthrose einsetzt, also Entzündungen auftreten. Diese verursachen besonders starke Schmerzen. Hier ist es wichtig, dass diese Schmerzen möglichst schnell abklingen, um die Bewegungsfähigkeit zu erhalten, damit die Betroffenen mit der Bewegungs- und Physiotherapie fortfahren können. Auch dabei hilft Bewegung statt Ruhe und Schonhaltung. Denn sie fördert nicht nur die Produktion und gleichmäßige Verteilung der Gelenkflüssigkeit, sondern auch die Durchblutung.

Über das Blut werden entzündungshemmende Stoffe in die Gelenke transportiert, während schädliche und entzündungsfördernde Botenstoffe abtransportiert werden. Bewegung hilft also dabei, dass die Entzündungen schneller abschwellen und die Schmerzen gelindert werden. Die Balance zwischen entzündungshemmenden und entzündungsfördernden Botenstoffen wiederherzustellen ist auch das Ziel der Enzymtherapie. Die Ernährung hat hier ebenfalls entscheidenden Einfluss. Hier gibt es verschiedenste Einflussfaktoren, aber grob lässt sich sagen, dass eine fettreiche Ernährung mit vielen tierischen Lebensmitteln Entzündungen und den Gelenkverschleiß begünstigt, vor allem durch die Omega-6-Fettsäuren und das sich bildende Fettgewebe. Eine Ernährung mit vielen Omega-3-Fettsäuren und viel säurearmen Obst und Gemüse (vor allem Lauchgemüse und Zwiebel, da diese das sog. Lauchöl enthalten), stärkt hingegen den Gelenkknorpel und wirkt entzündungshemmendArthrose ist also nicht heilbar, man kann ihr jedoch in vielen Fällen vorbeugen, eine Arthrose im Frühstadium stoppen, oder zumindest verlangsamen und die Gelenkschmerzen und weiteren Beschwerden in den Griff bekommen. So sollen Lebensqualität und Bewegungsfähigkeit bis ins hohe Alter erhalten werden. Wie genau, das hängt im Detail von den zugrundeliegenden Ursachen und Risikofaktoren ab. 

Wichtig ist außerdem, dass Sie Gelenkschmerzen und andere Gelenkbeschwerden, wie etwa morgendliche Gelenksteifigkeit oder eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit, von einem Orthopäden abklären lassen. Dahinter können nämlich auch andere Ursachen als eine Arthrose stecken. Oder die typischen Symptome der Arthrose werden nicht durch alters- und abnutzungsbedingten Verschleiß (primäre Arthrose), sondern durch eine konkrete Ursache (sekundäre Arthrose), wie z.B. anatomische Fehlstellungen, Knorpelverletzungen oder Überlastungsschäden und monotone Belastung durch Beruf oder Sport, wie z.B. Krafttraining, Laufen oder Tennis ausgelöst. Werden diese Ursachen nicht behandelt, dann helfen auch konservative Therapien wie Ernährung und Bewegung zur Prophylaxe und Verlangsam der Knorpeldegeneration nur bedingt. 

Die richtige Ernährung sollte vor allem von einem angemessenen Körpergewicht abhängig gemacht werden. Jedes unnötige Kilogramm Körpergewicht sorgt für eine größere Belastung der tragenden Gelenke und erhöht das Risiko für deren Verschleiß. In der Ernährungswissenschaft wird eine fettarme und vitaminreiche Kost als wertvoller Beitrag gegen Arthrose angesehen. Außerdem enthalten viele Lebensmittel wichtige Nährstoffe für die Stärkung, Regenerationsfähigkeit und Stabilisation des Gelenkknorpels

Folgende Lebensmittel unterstützen die Arthrose Behandlung & Prophylaxe:

  • Olivenöl, Leinöl, Rapsöl, Walnussöl
  • Fettarme Milch, Naturjoghurt und mageren Speisequark
  • Spinat
  • Paprika
  • Blaubeeren, Himbeeren und Johannisbeeren
  • Fetter Kaltwasserfisch (zwei mal pro Woche) wie Lachs, Makrele, Thunfisch oder Hering
  • Lauchgemüse, Zwiebeln, Schalotten und Knoblauch
  • Allgemein viel säurearmes Obst und Gemüse
  • Hirse, Naturreis und Hafer
  • Vollkornprodukt
  • Walnüsse, Macadamianüsse, Cashewnüsse
  • Gewürze: Ingwer, Koriander, Kreuzkümmel, Muskat, Kurkuma, Chilli (vor allem grün)
  • Kräuter: Petersilie und Kresse

Folgende Lebensmittel bei Arthrose & Entzündungen meiden:

  • Leberwurst
  • Innereien
  • Eier (max. zwei pro Woche)
  • Rotes Fleisch (max. 100g pro Woche)
  • Erdnüsse und allg. gesalzene Nüsse
  • Soja
  • Physalis
  • Fruchtsäfte
  • Trockenobst
  • MIlchreis
  • Geschälter Reis
  • Pommes & Kroketten
  • Panierter Fisch
  • Palmfett
  • Sonnenblumenöl
  • Kaffee
  • Alkohol
  • Weißmehlprodukte

Allgemeine Tipps, um einer Hüftarthrose vorzubeugen:

  • Vermeide Sie es, schwere Lasten zu heben
  • Bei Arbeit im Sitzen: Regelmäßig aufstehen, lockern, dehnen, Bein schwingen lassen
  • Bewegungsmangel und Schonhaltung vermeiden
  • Ernährung anpassn (weniger Säure, tierische Fette und Omega-6-Fettsäuren)
  • Muskulatur stärken, vor allem Rumpf- und Oberschenkelmuskulatur
  • Übergewicht unbedingt vermeiden bzw. reduzieren (BMI <25)
  • Angeborene Fehlstellungen korrigieren, z.B. X-Beine, O-Beine, Plattfüße und Hüftdysplasien
  • Falsche und kniebelastende Bewegungsabläufe vermeiden
  • Einseitige und ggf. falsche Bewegungsabläufe korrigieren, z.B. im Kraftsport, beim Schwimme, beim Laufen oder Tennis
  • Haltungs- und Ausgleichsturnen als Ausgleich zu Leistungssport und monotonen Bewegungsabläufen
  • Wärmeanwendungen, Schlammpackungen und Vollbäder zur Schmerzlinderung bei Gelenkschmerzen nutzen
  • So kann der Bedarf von Schmerzmitteln reduziert werden, die teilweise den Abbau des Gelenkknorpels fördern

Wenn Sie unsicher sind, was eine angemessene Ernährung im Frühstadium einer Arthrose darstellt, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Dieser wird Ihnen gerne helfen, einen Speiseplan und Trainingsplan, sowie ausreichend Bewegung in den Alltag zu integrieren, um einer Arthrose vorzubeugen oder sie zu verlangsamen. Außerdem ist eine Untersuchung wichtig, um Verletzungen, Brüche oder Fehlstellungen als Ursache für die Knorpeldegeneration auszuschließen, oder diese rechtzeitig zu behandeln.

Welche Gelenke sind am häufigsten von Arthrose betroffen?

Früher oder später merkt fast jeder, dass es in den Knien, an der Hüfte, im Kreuz, in den Füßen oder in den Händen nicht mehr richtig rund läuft. Der Verschleiß geht dabei immer vom Knorpel aus und breitet sich später auf umliegende Strukturen aus. Ist er gesund, liegt er wie ein schützender Stoßdämpfer zwischen unseren Gelenkknochen. Bei Arthrose wird er zunehmend abgebaut. Bis schließlich Knochen auf Knochen reibt. Soweit sollte es nicht kommen

Im menschlichen Körper gibt es ungefähr 100 Gelenke. Potenziell kann jedes dieser Gelenke von einer Arthrose betroffen sein, allerdings gibt es klassische Risikobereiche. Diese werden im Laufe des Lebens besonders stark belastet, oder sind aufgrund ihrer Anatomie einer schnelleren oder stärkeren Abnutzung ausgesetzt. In Knie und Hüftgelenk beispielsweise sind es vor allem die Überlastung durch ein zu hohes Körpergewicht und zu wenig Bewegung, die als Risikofaktoren für die Entstehung der primären Arthrose gelten. Auch Berufe, in denen Tätigkeiten zum Großteil in der Hocke ausgeführt werden, oder die aus einseitigen und sich wiederholenden Bewegungsabläufen bestehen, gelten als Risikofaktor. Bei zahlreichen Hüft- und Kniearthrosen handelt es sich jedoch auch um sekundäre Arthrosen, welche durch falsche Belastung infolge anatomischer Fehlstellungen oder schlecht verheilter bzw. nicht therapierter Überlastungsschäden und (Sport)verletzungen entstehe. Zudem leiden Knie und Hüfte besonders unter falschem Schuhwerk, Übergewicht und gewisse Sportarten wie Laufen oder Kraftsport. Auch eine Arthrose im Sprunggelenk entsteht in den meisten Fällen durch Unfälle oder sportbedingte Überlastung und Verletzungen. 

Zu den häufigsten Formen der Arthrose gehören allgemein:

Die einzelnen Formen der Arthrose gliedern sich noch in weitere Sonderformen, vor allem im Fuß und in den Fingern.

Sonderformen der Arthrose in Fuß- & Fingergelenken:

Fachleute und Ärzte unterscheiden außerdem zwischen Monarthritis oder Monarthrose (nur ein Gelenk ist von Verschleiß betroffen) und Polyarthrose (Gelenk- und Knorpelverschleiß an mehreren Gelenken). Weiterhin unterscheidet man auch noch zwischen primärer und sekundärer Arthrose, was sich vor allem auf die Ursachen der Erkrankung bezieht. Mehr dazu lesen Sie im Textabschnitt "Ursachen der Arthrose“.

Typische Symptome einer Arthrose erkennen

Schlechte Beweglichkeit und langanhaltende Schmerzen sind typische Symptome bei Gelenkerkrankungen wie der Arthrose. Die Schmerzen können klar an einen Ort gebunden sein oder von der eigentlich betroffenen Stelle aus in die Umgebung ausstrahlen. So kann ein erkranktes Handgelenk Schmerzen bis hoch zur Schulter verursachen – eine eindeutige Quelle der Beschwerden zu bestimmen, ist für die Betroffenen manchmal nicht ohne weiteres möglich, weshalb eine Diagnose beim Arzt via Röntgen, Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) und Abtasten erfolgen sollte. 

Typische Symptome der Arthrose:

  • Belastungsschmerzen
  • Gelenkschwellungen
  • Zunehmender Gelenkumfang durch Knochenveränderungen
  • In den Fingergelenken: Schmerzen, steife Gelenke, Kraftlosigkeit, Verhärtungen
  • Eingeschränkte Beweglichkeit
  • Wärme am Gelenk
  • Schmerzen nach intensiver Belastung, z.B. Wanderung oder Umzug
  • Anlaufschmerzen (nach langen Ruhephasen, z.B. nach dem Schlafen oder nach langem Sitzen im Büro)

Eine Arthrose frühzeitig zu erkennen ist meist nur mit einem aufschlussreichen Röntgenbild möglich, auf dem man eine Verkleinerung des Gelenkspalts, veränderte Gelenkflächen und eventuelle Verdichtungen der Knochen eindeutig erkennen kann.

Da sich eine Arthrose über mehrere Jahre und in verschiedenen Gelenken entwickeln kann, sind die Symptome der Arthrose hier nochmals nach Stadien sortiert. Außerdem variieren die Symptome und Beschwerden, welche die Betroffenen wahrnehmen teilweise auch abhängig vom betroffenen Gelenk. So zeigt sich zum Beispiel eine Hüftarthrose im Frühstadium häufig durch Schmerzen beim Treppenabstieg, oder eine Fingerarthrose durch pochende Schmerzen oder steife Finger am Morgen. 

Symptome der Arthrose nach Stadien

In der frühen Phase liegt zunächst ein gemäßigter Knorpelschaden vor. Dieser tritt oberflächlich an den Enden des Gelenks auf und erstreckt sich über eine Fläche von wenigen Quadratzentimetern, abhängig von der Größe des Gelenks. Der Knorpelschaden begünstigt die weitere Abnutzung und somit die Ausbildung einer vollwertigen Arthrose. Das Frühstadium selbst wird jedoch noch nicht als Arthrose bezeichnet, sofern noch keine Knochenveränderung, sondern nur ein Knorpelschaden vorliegt. Man spürt wenige oder gar keine Schmerzen.

  • Im Frühstadium treten Belastungsschmerzen nur bei sehr starker Beanspruchung eines Gelenks auf. Sollte es sich um eine Arthrose im Fußgelenk oder im Bein handeln, so kann es zu sog. Anlaufschmerzen kommen, die entstehen, wenn man sich nach längeren Pausen, z.B. nach dem Schlafen oder dem langen Sitzen im Büro wieder bewegt. Ebenso können leichte bis mittlere Schmerzen auch im Ruhezustand auftreten, vor allem im Knie, nachdem es länger beansprucht wurde, z.B. nach dem Fahrradfahren, einem Umzug oder einer Wanderung.

Das fortgeschrittene Stadium kann erst Jahre nach dem Frühstadium eintreten, abhängig vom Fortschreiten des ursprünglichen Knorpelschadens. In diesem Zustand wird von einer echten Arthrose gesprochen, da die schützende Knorpelschicht bereits zu einem Großteil abgerieben und verschwunden ist. Der Knochen unter der früheren Knorpelschicht weist ebenfalls Veränderungen auf, er härtet aus und verursacht die langsame Verbreiterung des zugehörigen Restgelenks.

  • Im Zwischenstadium, also bei einer fortgeschrittenen Arthrose, können Schmerzen sogar schon bei leichtesten Bewegungen (auch im Ruhezustand) auftreten. Hier gehen die Betroffenen meistens das erste Mal zum Arzt, denn der Alltag gestaltet sich so schon sehr viel schwieriger.
  • Im Spätstadium kommt es vermehrt zu Knochenveränderungen und Schwellungen, sowie Entzündungen treten häufiger auf. Der Gelenkumfang kann ebenfalls zunehmen und teilweise kommt die so genannte Synovitis hinzu, eine Entzündung der Gelenkinnenhaut und der Gelenkkapsel, die sehr schmerzhaft ist und die Bewegung des betroffenen Gelenks kaum noch möglich macht.

Symptome der einzelnen Gelenke:

  • Arthrose im Schultergelenk/Omarthrose – Druckschmerzen beim Anheben, kontinuierlich zunehmende Einschränkung der Beweglichkeit
  • Arthrose im Ellenbogen/Cubitalarthrose – Einschränkung der Beweglichkeit, starke Schmerzen unabhängig vom Bewegungsablauf
  • Arthrose im Sprunggelenk – Gelenk schwillt oft an, Abrollen des Fußes fällt schwer und/oder schmerzt, Schmerz bei Belastung
  • Arthrose im Kniegelenk/Gonarthrose – der sog. Anlaufschmerz, beim Belasten des Knies nach langer Ruhepause und Schmerzen beim Treppensteigen
  • Arthrose in der Hand oder im Finger – Hand und Finger vor allem am Morgen in der Bewegung eingeschränkt, Kälteempfindlichkeit
  • Arthrose im Hüftgelenk/Coxarthrose – nach Phasen langer Belastung „schwere Beine“, Schmerzen in der Leistenregion
  • Arthrose der Wirbelgelenke – wieder auftretende Schmerzzustände, evtl. abhängig von der Jahreszeit

Arthrose und rheumatoide Arthritis – was sind die Unterschiede?

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird die Bezeichnung Arthrose für eine Vielzahl an Gelenkschmerzen verwendet. Dabei ist eine Abgrenzung des Beschwerdebildes notwendig, um dieses richtig einzuschätzen und sinnvolle Maßnahmen einzuleiten. Besonders die rheumatoide Arthritis ist der Arthrose gegenüberzustellen. Beide Krankheitsbilder äußern sich primär durch Gelenkschmerzen, Ursache und Erscheinungsbild weichen jedoch wesentlich voneinander ab. Die folgende Tabelle gibt Aufschluss:

 ARTHROSERHEUMATOIDE ARTHRITIS
Was ist das?Altersbedingter GelenkverschleißChronische Entzündung der Gelenke
UrsacheNatürliche Degeneration der Knorpelmasse Autoimmunerkrankung
Auslösende FaktorenÜbergewicht, Überlastung,  reine AlterserscheinungRauchen, Bakterien, Viren, genetische Disposition

Ein behandelnder Arzt wird anhand der geschilderten Beschwerden und einfacher Untersuchungen schnell ermitteln können, ob die Beschwerden als rheumatoide Arthritis gedeutet werden können.

Wissenswertes zu Diagnose & Anamnese bei Arthrose

Wenn ein Patient zum ersten Mal mit Gelenkschmerzen in eine Arztpraxis kommt, werden einige Untersuchungen für die Diagnose „Arthrose“ oder vergleichbarer Erkrankungen notwendig sein. An erster Stelle steht eine Befragung durch den Arzt, der sich über den Patienten und seine Vorgeschichte informiert (Anamnese). Körperliche Untersuchungen erfolgen erst danach. Die wichtigsten Schritte und übliche Diagnoseverfahren sind:

  • Die Anamnese / Arzt-Patienten-Gespräch
    • Wann und in welchem Moment traten die ersten Gelenkbeschwerden auf?
    • Wie lang sind die beschwerdefreien Zeiten?
    • Halten die Schmerzen auch in Ruhephasen an?
    • Gibt es Arthrose in der Familie?
    • Sind familiär Erkrankung an Typ-2-Diabetes oder anderen Stoffwechselerkrankungen bekannt?
    • In welchen Situationen oder bei welchen Bewegungen machen sich die Gelenkschmerzen primär bemerkbar?
  • Röntgen: Zum Ausschließen von Brüchen und um Osteophyten, subchondrale Sklerosierung und einen schmaler werdenden Gelenkspalt zu erkennen.
  • Computertomographie (CT): Zur Darstellung unterschiedlicher Gewebeschichten, was einen etwas genaueren Einblick als die Röntgendiagnostik ermöglicht
  • Magnetresonanztherapie (MRT): Vor allem im Anfangsstadium einer Arthrose, denn so lassen sich (im Gegensatz zum Röntgenbild) Weichteilgewebe und damit der Knorpelschaden erkennen, ebenso wie Gelenkkapseln, Sehnen, Bänder. So können auch Ursachen einer sekundären Arthrose besser als mit einem Röntgenbild untersucht werden.
  • Ultraschall: Zur ergänzenden Analyse von Kapseln und Muskeln.
  • Laboruntersuchungen & Tests von Urin, Blut und/oder Stuhl. So können andere Grunderkrankungen oder Infektionen als Ursache der Arthrose ausgeschlossen werden.
  • Sonographie: Sie ermöglicht es, dass Osteophyten schon im Frühstadium (Stadium II, nach Kellgren u. Lawrence) erkannt werden können, in welchem sie auf einem Röntgenbild eventuell noch nicht gut erkennbar sind. Sie ermöglicht auch eine bessere Diagnose von eventuellen Meniskusschäden am Knie

Besonders wichtig ist die genaue Beschreibung der Schmerzen durch den Patienten. Das Abtasten der entsprechenden Körperbereiche kann einem erfahrenen Arzt Aufschluss über den Fortschritt des Verschleißes geben. Auch können beim vorsichtigen Bewegen der Gelenke eventuelle Blockaden bemerkt werden. Ist deutlich geworden, dass es sich um eine Arthrose im klassischen Sinne handelt, können fundierte Maßnahmen zur Linderung der Beschwerden eingeleitet werden. Zwar ist die Arthrose nicht heilbar, allerdings können Sie mit Maßnahmen wie einer Physiotherapie und Bewegung gegen den fortschreitenden Verschleiß vorgehen.

Welche Erkrankungen müssen differentialdiagnostisch ausgeschlossen werden?

  • Neurogene Störungen
  • Gefäßerkrankungen
  • Meniskusschäden
  • Rheumatoide Arthritis
  • Bakterielle Infektionen
  • Tumore und Metastasen
  • Knochennekrosen (z.B. Morbus Ählbeck)
  • Fremdkörper in der Gelenkflüssigkeit (Osteochondrosis dissecans)

Diagnose der Arthrose nach Stadien

Die Stadien der Arthrose lassen sich vor allem nach den allgemeinen Befunden eines Röntgenbilds (nach Kellgren u. Lawrence) und den - gut im MRT zu erkennenden - Knorpelschaden (nach Outerbridge) einteilen. Dadurch lassen sich nicht zwangsläufig Behandlungsempfehlungen oder die Intensität der Schmerzen ableiten. Diese variieren je Gelenk teilweise sehr stark. 

Stadium 0

  • Röntgenbild: Keine Schäden
  • Knorpelschaden: Gesunder Knorpel ohne Unebenheiten und gute Konsistenz (Dicke, Elastizität)

Stadium I:

  • Röntgenbild: Leichte subchondrale Sklerosierung (Verhärtung / Verdichtung), etwas verschmälerter Gelenkspalt, keine Osteophyten
  • Knorpelschaden: Oberfläche verliert an Widerstandsfähigkeit (Erweichung), aber noch keine Unebenheiten und Risse (Fissuren)

Stadium II:

  • Röntgenbild: Gelenkspalt mäßig verschmälert und erste Osteophyten (sternförmige, knöcherne Auswüchse am Gelenkrand)
  • Knorpelschaden: Erste Fissuren und aufgeraute Oberfläche

Stadium III:

  • Röntgenbild: Deutlich schmalerer Gelenkspalt, gut sichtbare Osteophyten
  • Knorpelschaden: Tiefe Fissuren, und unebene Oberfläche, aber noch kein freiliegender Knochen

Stadium IV:

  • Röntgenbild: Kein Gelenkspalt mehr erkennbar, zerstörtes Gelenk
  • Knorpelschaden: Knorpel vollständig degeneriert, Gelenkknochen liegt frei

Behandlung & Operation bei Arthrose – was kann man tun?

Eine Arthrose ist nicht heilbar. Deshalb empfiehlt sich rechtzeitige Vorbeugung, damit der Schaden an Knorpel und Knochen möglichst langsam voranschreitet. Ganz vermeiden lässt sich der Gelenk- und Knorpelverschleiß jedoch nicht, da es sich um eine typische Begleiterscheinung des Alters handelt (degenerative Gelenkerkrankung). Doch man kann definitiv dafür sorgen, dass sie erst spät eintritt und langsam voranschreitet. Auch die Behandlung zielt primär auf das langsame Fortschreiten und die Schmerzlinderung ab. Dieser Artikel ist jedoch nur ein Einstieg ins Thema und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt.  

Die Auslöser für Gelenkerkrankungen sind so vielfältig wie Ihre Ausprägungen. Anhaltende Fehl- und Überbelastungen, angeborene Fehlstellungen oder Unfälle können verantwortlich sein. Aber auch lebensstilbedingte Risikofaktoren wie Übergewicht, fettreiche Ernährung und Bewegungsmangel. Je nach Ursache und betroffenen Gelenken variieren also auch die Behandlungsempfehlungen. Gemeinsam haben alle Arthrose-Schmerzen aber vor allem Eines: Sie entstehen durch Reibung, Druck, Blockaden und Entzündungen. Um diese Gelenkschmerzen zu lindern, ist also ein schnelles Abklingen der Entzündungen entscheidend, ebenso wie die Entlastung der Gelenkknochen und die Stärkung der verbliebenen Knorpelschicht. Hierbei hilft primär Bewegung, zur Anregung des Gelenkstoffwechsels, was auch das Abschwellen von Entzündungen beschleunigt. Außerdem unterstützen regelmäßige Bewegung und gezielte Übungen die Stärkung der Muskulatur, was die Gelenke zusätzlich entlastet. Auch für die Kniearthrose gibt es spezielle Übungen. Das ist vor allem für Fußgelenke, Hüftgelenke und Kniegelenke wichtig. Die Stärkung der Oberschenkel- und Rumpfmuskulatur leistet hier einen entscheidenden Beitrag. Durch Bewegung und eine zusätzlich fettarme Ernährung soll außerdem ein weiterer Risikofaktor reduziert werden: Übergewicht. Die Ernährung kann außerdem gezielt darauf ausgerichtet werden, den Gelenkstoffwechsel zusätzlich zu unterstützen und entzündungshemmende Nährstoffe in den Gelenkstoffwechsel zu bringen. Es ist also essentiell, dass Arthrose-Patienten in Bewegung bleiben. Nur so kann die Knorpeldegeneration bei Arthrose verlangsamt werden. Es ist wichtig, dass der verbleibende Knorpel möglichst lang erhalten bleibt.

Wenn dieser nämlich erst nahezu vollständig und irreparabel degeneriert ist, dann beginnt die Phase der Dekompensation. Diese beschreibt die Verformung des Knochens und die Veränderung der gesamten umgebenden Strukturen und gesamten Gelenkeinheit, als Reaktion auf die degenerierte Knorpelschicht. Wird der Arthrose nicht durch eine zielgerichtet Therapie entgegengewirkt, dann ist das Knorpelgewebe irgendwann vollständig abgetragen und der Knochen liegt frei. Nun wirkt der Druck durch Körpergewicht und Bewegung direkt und ohne dämpfende Knorpelschicht auf den Knochen ein. Durch den erhöhten Gelenkinnendruck kommt es zur subchondralen Sklerosierung, also zu Verdichtungen. Gleichzeitig bilden sich Osteophyten am Außenrand der knöchernen Gelenkfläche. Dabei handelt es sich um knöcherne Auswüchse. Diese entstehen als reaktiver Umbau des Körpers, um den zunehmenden Druck gleichmäßiger zu verteilen, indem die Oberfläche des Knochens vergrößert wird. Dadurch versteift sich der Knochen selbst, denn die Osteophyten schränken die Bewegungsfähigkeit des Gelenks ein. Außerdem sammeln sich durch den Knorpel- und Knochenabrieb Gewebefetzen in den entstandenen Vertiefungen. Sie bilden sog. Geröllzysten. Durch all diese Veränderungen verliert das Gelenk seine Bewegungsfähigkeit und Funktion immer mehr. Der Knochen verliert sine stoßdämpfenden Eigenschaften und es bilden sich immer mehr schmerzhafte Reizzonen. Auch die Entzündungen nehmen zu. Im schlimmsten Fall kommt es dadurch zur Arbeitsunfähigkeit und kompletten Gelenksteifigkeit. Die Schmerzen treten in der Phase der Dekompensation nun bereits bei geringfügigen Bewegungen auf, zum Teil sogar in Ruhephasen. Auch in ihrer Intensität nehmen sie zu. Auch das zum Gelenk gehörende Weichgewebe wird immer mehr geschädigt (Muskeln, Bänder, Sehnen). Typisch sind auch Gelenkgeräusche bzw. Reibegeräusche bei Bewegung, die vor allem bei der Hüftarthrose deutlich hörbar sind. Das Hauptziel der Arthrose Behandlung im Frühstadium, sowie der Prophylaxe des altersbedingten Gelenkverschleißes ist es, dass die Dekompensation verhindert oder möglichst lange hinausgezögert wird. Das gelingt nur durch ein Zusammenspiel von Schmerzlinderung, Bewegung und Ernährung. 

Ziele der Arthrose-Therapie:

  • Bewegungsfähigkeit der Gelenke erhalten
  • Degeneration der Knorpelschicht verlangsamen
  • Entzündungen und Schmerzen der aktivierten Arthrose schnell lindern, damit Betroffene in Bewegung bleiben
  • Gelenkfunktion erhalten
  • Den reaktiven Umbau (Verformung / Dekompensation) der Knochen und Gelenke verhindern oder hinauszögern
  • Arbeitsfähigkeit, Selbstständigkeit und damit die Lebensqualität der Betroffenen bis ins hohe Alter erhalten
  • Gelenke durch Gewichtsreduktion und Muskelaufbau entlasten

Ist die Bewegungsfreiheit durch die Schmerzen eingeschränkt, kann eine - zunächst temporäre - Schmerztherapie mit NSAR (z.B. Diclofenac, Naproxen oder Ibuprofen) oder Paracetamol helfen. Hier geht es nicht um eine permanente Lösung, sondern Betroffenen soll wieder eine möglichst schmerzfreie Bewegung ermöglicht werden, damit diese mit der Bewegungstherapie fortfahren können. Nur so wird weiteren Schmerzen und einer zunehmenden Gelenksteifigkeit langfristig vorgebeugt. Auch können bestehende Entzündungen schneller abklingen, wenn die Bewegung die Durchblutung der Gelenke fördert, um entzündungshemmende Stoffe zum Entzündungsherd zu transportieren und schädliche Abbauprodukte, sowie entzündungsfördernde Stoffe abzutransportieren. Die Enzymtherapie mit dem entzündungshemmenden und pflanzlichen Arzneimittel Wobenzym kann dabei helfen, die Entzündungen schneller abklingen zu lassen, ohne dass diese ihre regenerierende Wirkung verliert. Sie stellt die Balance zwischen pro- und antientzündlichen Botenstoffen wieder her. Die Heilung wird so beschleunigt und dadurch der Schmerz gelindert. So können Betroffene wieder schneller in Bewegung kommen, um die Behandlung der Arthrose zu unterstützen. 

Konservative Therapie bei Arthrose:

  • Abnehmen: So reduzieren Sie die Belastung der Gelenke durch das Körpergewicht, vor allem auf Füße, Knie und Hüfte. Gleichzeitig wird Fettgewebe reduziert, welches Adipokine produziert, die Entzündungen fördern, auslösen und Knochen direkt schädigen.
  • Ernährung: Die Anpassung der Ernährung ist wichtig, um eventuelles Übergewicht zu senken. Aber durch bestimmte Lebensmittel können gezielt entzündungshemmende Stoffe in den Stoffwechsel eingebracht werden. Wieder andere Lebensmittel unterstützen außerdem gezielt den Gelenkstoffwechsel und wirken knorpelschützend und stabilisierend. Das soll die weitere Generation verlangsamen und bestehende Schmerzen lindern.
  • Bewegung & Sport: Nur durch den regelmäßigen Einsatz und die schonende Belastung der Gelenke wird die Beweglichkeit möglichst lange erhalten und der Knorpel besser mit Nährstoffen versorgt. Besonders Nordic Walking, Wassergymnastik und Schwimmen sind empfehlenswert, ebenso wie Radfahren. Hierbei werden die Gelenke vor Belastung durch das Körpergewicht geschont, aber durch die Bewegung gut mit heilungsfördernden Nährstoffen versorgt. Zudem regt die Bewegung die Produktion der Synovialflüssigkeit an, welche nicht nur für die Nährstoffversorgung wichtig ist, sondern auch für die Elastizität und Widerstandsfähigkeit des Knorpels, sowie für das reibungslose Gleiten der Gelenkknochen. Bewegung baut zudem Muskeln auf, welche die Gelenke zusätzlich von Gewicht und Druck entlasten. Die besten Empfehlungen gibt hier nach wie vor der Arzt. Die natürliche und langfristig gut verträgliche Enzymtherapie mit dem pflanzlichen Arzneimittel Wobenzym kann derweil die regelmäßige Bewegung durch gezielte Schmerzlinderung erleichtern, wenn eine akute entzündliche Phase der aktivierten Arthrose besteht.
  • Physiotherapie: Krankengymnastik fördert die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke gezielt, ohne die noch besser erhaltenen Gelenke dabei zu schädigen.
  • Physikalische Therapien: Diese regen durch Wärme (Wärmesalben, Wärmepflaster, Wärmewickel, Wärmebäder) und Kälte (Kompressen, Eisluft oder Tonerde) die Durchblutung im Gelenk an und reduzieren so die Schmerzen und das Abschwellen von Entzündungen bei akuten Phasen der aktivierten Arthrose. Außerdem können durch Physikalische Therapien auch Muskeln gezielt gekräftigt, oder Verspannungen gelöst werden. Zur Auswahl stehen z.B. auch Lasertherapie, Mikrowellen, kontinuierliche Kurzwellentherapie, Stoßwellentherapie oder NMES (neuromuskuläre elektrische Stimulation) und TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation).
  • Medikamente: Wie bereits weiter oben erwähnt, geht es hier vor allem um die nichtsteroidalen Antirheumatika (kurz: NSAR) und die damit einhergehende Linderung der Schmerzen und Entzündungen. Beispiele häufig verwendeter Medikamente: Diclofenac, Naproxen, Etoricoxib, Ibuprofen, Acetylsalicylsäure. Teilweise kommen auch Injektionen mit Hyaluronsäure zum Einsatz. Opioide sind stark umstritten und nur für einen sehr kurzfristigen Einsatz geeignet.

Bei der konservativen Arthrose Behandlung gilt es außerdem, drei wichtige Grundregeln zu beachten, welche die Deutsche Arthrose-Hilfe e.V. aufgestellt hat:

  • Arthrose Regel 1 – Heilungsprozesse im Gelenk benötigen mind. 3 Monate
  • Arthrose Regel 2 – Wärme nur auf der Muskulatur anwenden, und niemals bei akuten Entzündungen einsetzen
  • Arthrose Regel 3 – Jedes Gelenk mit Knorpelschaden muss geschützt und geschont, aber nicht stillgelegt werden. Hier gilt die „Drittel-Regel“ – ein erkranktes Gelenk um ein Drittel weniger belasten, aber weiterhin bewegen

Diese Regeln sind auch für die Arthrose-Vorbeugung wichtig. Gerade als junger Sportler sollte man Verletzungen ernst nehmen und diese Regeln beachten. Auch, wenn man keine Schmerzen mehr spürt, ist ein Gelenk noch nicht unbedingt voll regeneriert. Deshalb definitiv mindestens 3 Monate schonen und über mehrere Wochen nur behutsam und vorsichtig beanspruchen, um Überlastungsschäden und Knorpelschäden zu vermeiden. Mehr Informationen rund um Regeneration beim Sport erhalten Sie in dem verlinkten Ratgeber. 

Wenn ein Patient mit konservativen Mitteln „austherapiert“ ist (also alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden), dann können künstliche Gelenke und weitere operative Eingriffe in Betracht gezogen werden. Dabei ist vor allem das Stadium der Arthrose, der allgemeine gesundheitliche Zustand sowie die körperliche Verfassung des Patienten entscheidend.

Mögliche Operationsverfahren bei Arthrose – Arthroskopie, Mikrofrakturierung & künstlichen Gelenke

  • Arthroskopie (Gelenkspiegelung) – Das Gewebe um das Gelenk wird mit kleinen Schnitten geöffnet und entzündete Stellen und lose Knorpelabsplitterungen bei einer Endoskopie entfernt. Auch Bänder können so repariert werden.
    Eine weitere arthroskopische Operation ist die Knorpeltransplantation mit körpereigenen Knorpelzellen. Diese greift aber nur bei minimalen Knorpelschäden, vor allem bei der sekundären Arthrose durch Verletzungen oder Fehlbelastungen, vornehmlich bei jüngeren Patienten.
    Auch die Mikrofrakturierung, bei der ein Knochen gezielt angebohrt wird, um durch kleine gezielte Verletzungen die eigene Knorpelbildung anzuregen, erfolgt mit Hilfe von Arthroskopie.
  • Kunstgelenke/Endoprothesen – Vor allem bei Patienten ab dem 60. Lebensjahr kann der künstliche Gelenkersatz an Kniegelenken, Hüfte, Schulter und teilweise auch am Sprunggelenk zu guten Ergebnissen führen. Im Gegensatz zur gezielten Gelenkversteifung (gelenkversteifende Operation) können hier sowohl Schmerzfreiheit als auch die Wiederherstellung der Funktion und somit bessere Bewegungsfreiheit erreicht werden. Es werden in Deutschland ca. 400.000 endoprothetische Operationen pro Jahrdurchgeführt.
  • Gelenkversteifende Operation (Arthrodese)– Diese Methode hat die Schmerzfreiheit zum wesentlichen Operationsziel. Sie wird primär im Bereich der Wirbelsäule, des Ellenbogens und des Sprunggelenks sowie an der Hand angewendet.

Wie das natürliche Arzneimittel Wobenzym bei Arthrose wirkt

Durch abgeriebene Knorpel- und Knochenfragmente werden arthrotische Gelenke oft gereizt und entzünden sich dann. Diese Entzündungen werden von Zytokinen gesteuert: Das sind Botenstoffe des Körpers, die eine Entzündung entweder vorantreiben oder sie hemmen. Bei einer Entzündung liegt ein Ungleichgewicht zwischen pro- und antientzündlichen Zytokin-Typen vor. 

Je nachdem, welche Art überwiegt und für wie lange, entsteht eine akute oder chronische Entzündung. Enzyme können helfen, die Balance zwischen den pro- und antientzündlichen Botenstoffen wiederherzustellen und den Entzündungsvorgang schneller und effektiver ablaufen zu lassen. Sie beschleunigen damit die Heilung. Zudem wirken Enzyme abschwellend und reduzieren dadurch die Schmerzen, da weniger Druck auf die Nervenzellen ausgeübt wird. Die Enzymtherapie geht also direkt an die Schmerzursache, die Entzündung.

Quellen

 

Autorenprofile

Dr. med. vet. Stefanie Rau

Dr. med. vet. Stefanie Rau studierte Tiermedizin an der LMU München. Sie schloss sowohl ihre Promotion als auch eine Zusatzfachausbildung an der dortigen Medizinischen Kleintierklinik ab, wo sie drei Jahre als praktische Tierärztin arbeitete. Nach vier Jahren in einer pharmazeutischen Firma für Tierprodukte arbeitete sie seit 7 Jahren bei der Mucos Pharma unter anderem im Bereich Medical Affairs und ist seit Juli global für die medizinische Unterstützung der Marke Wobenzym verantwortlich.

Dr. rer. nat. Ursula Schell

Ursula Schell studierte zunächst Biologie in München, wo sie auch ihre Promotion abschloss. Nach mehreren Jahren in der Pharmazeutischen Industrie, ist sie nun bei Mucos Pharma GmbH & Co KG in Unterhaching tätig.

Dr. Mariia Govorukha

Mariia Govorukha studierte Pharmazie in Kiev, Ukraine, wo sie auch im Bereich Organisation des Pharmageschäfts, Entwicklung und Herstellung von Arzneimitteln promoviert hat. Die Hochschulabschlusse und Doktortitelabschluss von Frau Dr. Govorukha wurden in Deutschland, sowie auch in anderen Europäische Ländern anerkannt.

Sie vertritt mit ihrer mehrjährigen Erfahrung in diesen Bereichen, wie Innovationspräparate, Generika und rezeptfreie Medikamente für die Allgemeinmedizin, Gynäkologie und Urologie, Autoimmunerkrankungen, Onkologie und Radiologie, Biotech-Produkte, Kosmetika und Nahrungsergänzungsmittel, nicht nur den deutschen Markt, sondern ist auch international tätig.

Aktuell betreut Frau Dr. Govorukha ein großes globales Portfolio an entzündungshemmenden Enzympräparaten, Nahrungsergänzungsmittel für die Unterstützung des Immunsystems und der Körperregeneration, sowie Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke.

Dr. Kerstin Ellen Brandt

Dr. rer. nat. Kerstin Ellen Brandt ist studierte Diplom-Biologin und hat im Bereich Molekular- und Mikrobiologie promoviert. Ihre 3-jährige PostDoc Zeit absolvierte sie u.a. an der Rockefeller University in New York City, USA, am Universitäts-Kinderklinikum in Münster und am Leipnitz Institut für Altersforschung in Jena. 2004 wechselte sie in die Pharmaindustrie und arbeitete in unterschiedlichen Abteilungen und Positionen. Zuletzt war sie in der Globalen Pharmakovigilanz Abteilung bei Bausch & Lomb und als Medical Manager in der Abteilung Medizin bei Sanofi tätig. Seit 1. Oktober 2020 ist sie als Pharmakovigilanz & Medical Manager bei der Mucos Pharma in der Abteilung Regulatory Affairs für die medizinische Unterstützung der Marke Wobenzym verantwortlich.