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Gesundheitliche Vorteile: Warum die Treppe die bessere Wahl ist

Ratgeber: Gelenkgesundheit

Nur 30 Minuten Bewegung täglich fördern den Knochenaufbau und beeinflussen die Energiebilanz.

Ohne Knochen sind wir aufgeschmissen. Sie bilden das Stützgerüst und sollen uns ein Leben lang tragen, ohne möglichst ihre Stabilität zu verlieren. Bewegung wirkt sich positiv auf den Knochenaufbau aus, denn durch die Muskelarbeit werden die Osteoblasten (Zellen im Knochengewebe) stimuliert Knochenmasse aufzubauen. Weiterhin kann man leicht durch körperliche Aktivität den Stoffwechsel aktivieren und den Fettpölsterchen zu Leibe rücken. Wer die Treppe nimmt, statt den Aufzug tut nicht nur seinem Körper etwas Gutes, nein, er schafft sich somit auch Genusszeiten, wo gerne auch mal ohne Verdruss geschlemmt werden darf, ohne dass das Gewissen sich meldet.

Und was kann nun jeder einzelne für den Knochenaufbau und gegen die Degeneration tun?

Calcium wird immer schnell genannt, wenn es darum geht, etwas „Gutes“ für den Knochen zu tun, Osteoporose vorzubeugen und die Knochen stabiler zu machen. Doch Calcium alleine ist nicht ausreichend, dazu gehört noch ein bisschen mehr, als eine Portion Quark mit Früchten zu essen oder ein großes Glas Milch täglich zu trinken.

Nun aber mal von Anfang: Der Organismus baut Knochen nicht ausschließlich aus Calcium auf. Er braucht zusätzlich verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente wie z. B. Zink, Bor und Kupfer. Ein für die Knochen ganz besonders wichtiger Mineralstoff ist Magnesium. Die genau erforderliche Zusammenstellung, wie und in welchen Mengen die Spurenstoffe aufgenommen werden müssen, um den Knochenbau nachhaltig zu verbessern, hängt immer vom Mensch und seinem ganz einigen, individuellen Spurenelement-Haushalt aus, aber zwei Dinge sind jedoch besonders zu beachten:

Magnesium gehört zu jenen Mineralstoffen, die in der heutigen Ernährung gerne fehlen. Studien belegen, dass zwischen 70 bis 95 Prozent von uns an Magnesiummangel leiden, ohne das die Personen meistens etwas davon wissen. Die wohl wichtigste Wirkung des Magnesiums ist die als sogenannter Co-Faktor für Calcium. Das bedeutet, Calcium kann nur dann richtig verwertet werden, wenn Magnesium ebenfalls vorhanden ist. Solange sie also Magnesium nicht gleichzeitig mit Calcium einnehmen, ist Ihr Körper nicht in der Lage, Calcium richtig aufzunehmen und zu nutzen. Ein Magnesium zu Calcium-Verhältnis von 1:2 steigert die Aufnahme beider Substanzen. Das entspricht für Magnesium im Minium einem Wert bei Frauen um 300-350 mg und bei Männern 400-420 mg. Nimmt man höhere Dosen von Magnesium zu sich, wirkt sich dies nicht schädigend aus. Je nach Stoffwechselaktivitäten und Ernährungsgewohnheiten können sie problemlos bis 700 mg zu sich nehmen.

Der Knochen lebt aber nicht von Magnesium und Calcium alleine.

Weiterhin benötigen sie wichtiges Vitamin D. Wie kann ich nun das dem Körper zuführen? Ganz einfach: Gehen sie raus in die Natur.

Der menschliche Körper ist so eingerichtet, dass er einerseits das Vitamin D mit Hilfe des Sonnenlichts in der Haut selbst herstellen kann und dass er andererseits über einen Speichermechanismus verfügt, der Vitamin D über längere dunkle Phasen (z.B. wie in den bevorstehenden Wintermonaten) einlagert und nach und nach verfügbar macht.

Der Knochen wird aber nicht alleine durch Magnesium, Calcium und Vitamin D stärker und leitungsfähiger. Auch Elemente und Verbindungen wie Silizium (z.B. in Hirse, Hafer, Gerste, Schachtelhalmtee) und Vitamin K (z. B. in grünem Gemüse und Kräutern), wie auch regelmäßiges Entsäuern (basische Bäder, Tees) wirken Knochendichte-fördernd.

Gezielte Bewegung zur Stoffwechselanregung

Regelmäßige und wohldosierte körperliche Aktivität trägt nicht nur dazu bei, Übergewicht zu reduzieren, sondern ist auch bei der Verhinderung und Verzögerung bestimmter Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Koronaren Herzkrankheiten, maßgeblich förderlich. Internationale Forschungsergebnisse zeigen, dass ein moderates Sportprogramm von 30 Minuten ausreichend ist, um effektiv an Gewicht zu verlieren. Neben der physischen Beeinflussung von regelmäßigen körperlichen Aktivitäten, profitiert auch die Psyche – ähnlich wirksam wie eine Psychotherapie oder Medikamente – von der sportlichen Betätigung.

An dieser Stelle ist es schon ausreichend, 30 Minuten gezielte Bewegung in den Alltag zu integrieren. Für Anfänger scheint dies zunächst schwierig zu sein. Aber hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten, sich im Alltag mehr zu bewegen. Das Hauptpotential liegt vor allem in der Änderung des Mobilitätsverhalten. So können Strecken, die üblicherweise mit dem Auto oder mit dem Bus zurückgelegt werden, zu Fuß oder mit dem Fahrrad gemeistert werden. Aber auch das Benutzen von Treppen anstelle von Aufzügen, regt den Stoffwechsel nachhaltig an. Hierbei ist es notwendig, dass die Bewegung mindestens mit mittlerer Intensität – wie zügiges Gehen – bewerkstelligt wird.

Nach meiner Überzeugung ist das dosierte Training eine sinnvolle Ergänzung zu herkömmlichen Therapien. Der Mensch ist dazu geschaffen, um sich zu bewegen. Auch wenn es evolutionär nicht mehr notwendig ist, zu jagen und natürlichen Feinden zu entkommen, ist der Mensch zum Laufen geboren. Bewegungsmangel führt zu schweren Folgeerkrankungen und zum Zerfall des Körpers.

Obwohl jeder Anfang schwer ist, lohnt sich die Investition für den Körper. Die Dauer und die Häufigkeit der Aktivitäten sollte man langsam steigern. Eine körperliche Überbelastung ist zu vermeiden, um weiterhin viel Freude an einer regelmäßigen Bewegung zu haben. Körperliche Grenzen müssen erkannt und akzeptiert werden. Wer aber 30 Minuten gezielte Bewegung regelmäßig betreibt, hat den ersten Grundstein für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden gelegt.

Genießen Sie sich fit und gehen sie mal wieder eine Runde um den See… noch ist es hell draußen! Carpe diem!