Gute Vorsätze sind so eine Sache für sich. Wohl jeder ahnt, dass das Scheitern an den hehren Zielen sehr wahrscheinlich ist, trotzdem nehmen sich viele gerade zum Jahreswechsel einiges vor. In meinem Umfeld ganz oben auf der Liste: Abnehmen. Freunde und Kollegen sitzen vor halben Portionen oder lassen das Essen gleich ganz weg. Mit der Hoffnung auf fallendes Körpergewicht fällt vor allem die Laune in den Keller. Nichts essen ist meine Sache nicht. Aber mehr Gemüse könnte mir nicht schaden. Gedacht, getan, ich will es testen.
In der Theorie klingt alles einfach. Zumindest mittags und abends einen Salat oder eine Portion Gemüse zum Essen. Sättigt, enthält viele Ballaststoffe und ist gesund. Die Praxis sieht anders aus. Warmes Gemüse zuzubereiten ist mir oft zu aufwändig, es mangelt an Ideen oder an nötigen exotischen Zutaten. Und Rohkost? Ist irgendwie immer dasselbe. Ein Teller mit grünen Blättern, beträufelt mit Dressing, den ich nur aus Vernunftsgründen, nicht aber mit Genuss verspeise. Deshalb komme ich zwar oft auf die empfohlene Menge von fünf Portionen Obst und Gemüse täglich, aber das Gemüse ist klar der Außenseiter. Dass es umgekehrt besser wäre, weiß ich. Obst enthält jede Menge Fruchtzucker und treibt somit Insulinspiegel und Appetit nach oben. Die meisten Gemüsesorten hingegen enthalten kaum Zucker und sind sehr kalorienarm. Um meinem Ziel, noch gesünder zu leben, ein Schrittchen näher zu kommen, will ich grüne Smoothies testen. Die pürierten Getränke scheinen wie gemacht für einen Grünzeug-Muffel wie mich. Das frische und rohe Gemüse in den Mixer und einfach trinken. Selbst Blätter von Kohlrabis oder Karotten können mit rein. Durch das gründliche Zerkleinern kann der Körper Nährstoffe besser aufnehmen. Klingt einfach und einleuchtend. Also kaufe ich einen Smoothie-Maker, ein handliches Gerät mit einem Becheraufsatz, aus dem sich danach auch gleich trinken lässt.
Mein erster Mix: Feldsalat, Gurke, Minze. Das Gebräu ist giftgrün und sieht sehr gesund aus. So schmeckt es auch. Nach grüner Wiese. Für Anfänger wie mich kommt deshalb noch etwas Obst dazu, dass ich aber mit der Zeit reduzieren möchte. Etwas Banane, Apfel und Kiwi rein und durchgemixt. Insgesamt dauert das keine fünf Minuten. Der Geschmack immer noch gewöhnungsbedürftig, aber die wenige Fruchtsüße bringt schon was und das Glas schaffe ich locker. Dank der sämigen Konsistenz bin ich danach satt und ich fühle mich irgendwie gut. Immerhin habe ich jetzt mit einem Glas mehr Gemüse zu mir genommen, als an manch anderen Tagen. Deshalb geht der Test morgen weiter. Der Spinat dafür wartet schon im Kühlschrank.