Im Laufe des Lebens verändern sich die biologischen Prozesse im Körper und mit ihnen die Anforderungen an die Ernährung. Zeit für eine aktive Ernährungsumstellung!
Der Körper wandelt sich ständig und unaufhaltsam. Im Interesse der eigenen Gesundheit macht es daher Sinn, seine Ernährungsgewohnheiten immer wieder zu überprüfen und anzupassen. Für Menschen über 50 lautet das Motto hierbei: Ab jetzt wird weniger, aber besser gespeist!
Mit zunehmendem Alter wird der Stoffwechsel ruhiger und der Körper verbraucht insgesamt weniger Brennstoff. Gleichzeitig fällt es dem Körper schwerer, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente aus der Nahrung aufzunehmen. Das bedeutet, eine ausreichende Versorgung mit diesen Nährstoffen gewinnt an Bedeutung.
Der allgemein sinkende Energiebedarf begünstigt die Entstehung von Reserven. Mit anderen Worten: Wer sich jetzt noch genauso ernährt, wie mit 30, läuft Gefahr, übergewichtig zu werden. Übergewicht hat bekanntermaßen verschiedene negative Auswirkungen auf den Körper. Dazu gehört auch die verstärkte Neigung zu Gelenkschmerzen aufgrund der höheren Belastung und den dadurch erhöhten Verschleiß.
Daher sollten die höchsten Ansprüche an die Qualität und Nährstoffdichte der Nahrung gestellt werden. Dies gilt unter anderem für die Frage, welche Art von Fetten man zu sich nimmt: Gesättigte oder ungesättigte. Ungesättigte Fettsäuren sind eindeutig zu bevorzugen, denn sie wirken sich positiv auf den Herz- Kreislauf aus und wirken Blutgerinnseln entgegen, welche Auslöser von Schlaganfällen und Thrombosen sein können. Ungesättigte Fettsäuren finden sich vor allem in Fisch, Nüssen und Pflanzenölen, aber auch in Gemüsesorten wie Avocado.
Um die Knochen und Gelenke zu stärken, empfiehlt sich außerdem kalziumreiche Kost. Der wichtige Mineralstoff findet sich unter anderem in Milchprodukten, Grünkohl, Brokkoli und Nüssen.
Gesunde Ernährung ist jedoch nur der eine Teil. Gerade wenn die Gelenke geschützt werden sollen, ist Bewegung vonnöten. Der Grund hierfür: Knorpel nimmt Nährstoffe besser auf, wenn er durch die Bewegung massiert wird. Idealerweise hält man sich dabei im Freien auf: Das Sonnenlicht versorgt unseren Körper mit Vitamin D, welches ebenfalls wichtig für die Gesundheit der Knochen ist. Ideen für Aktivitäten finden Sie in der Rubrik „Aktiv in Bewegung“.
Guten Appetit … auch Gelenke haben Hunger!
Damit unsere Gelenke wieder „laufen wie geschmiert“ sind Nährstoffe und tägliche Bewegung lebensnotwendig.
Unsere Knorpelschicht zwischen den Gelenken „hungert” und baut sich ab, wenn sie nicht ununterbrochen genügend Nährstoffe und Bewegung bekommt. Solch ein Abbau der Schmiere ist schmerzhaft und im schlimmsten Fall reiben die Knochen direkt aufeinander- wir haben uns eine Arthrose „angehungert“, wie ein Zahnrad, das auf dem „trockenen“ kratzt, eine Zimmertür, deren Scharniere nicht geölt sind und zu quietschen beginnen oder ein Auto, das sich einen Kolbenfresser durch fehlende Ölung zugezogen hat.
Nährstoffe und tägliche Bewegung
Ballaststoffreiche Nahrungsmittel, wie Bohnen, Linsen, Tomaten oder Kräuter haben jede Menge Nährstoffe und Vitamine und sind die Lieblingsspeisen unserer Gelenkflüssigkeit. Ebenso freut sich unser Gelenkknorpel über ein ausgewogenes Bewegungsprogramm. Regelmäßige körperliche Aktivität verschafft uns nicht nur Lebensfreude, Stressabbau und soziale Kontakte, sondern füttert und schmiert unsere Gelenke, um beweglich zu bleiben. Ein Wechsel von Be- und Entlastung versorgt die Gelenke optimal und verschafft Wohlbefinden auf allen Ebenen.
Möglichkeiten gibt es genügend um den Knorpeln ihre wohlverdiente Nahrung zukommen zu lassen. Schon mit kleinen Veränderungen im Alltag lässt sich sehr viel erreichen. Wie wär’s mit einem täglichen Abendspaziergang um den Block? Oder vielleicht die letzten fünf Stufen zur Eingangstür einmal hoch, einmal runter und nochmal hoch? Wer’s lieber gemütlicher mag, setzt sich einfach auf den Esszimmertisch und lässt eine Weile die Beine baumeln- Schwung vor-Schwung zurück- ohne jede Kraftanstrengung. Ganz wie früher im Kindesalter locker und entspannt- ihre Kniegelenke werden sich für das „Extra-Menü“ mit mehr Bewegungsfreiheit und Schmerzlinderung erkenntlich zeigen.
Im eigenen Haushalt gibt’s jede Menge wunderbarer „Trainingsgeräte“ um ihre Gelenke zu erfreuen. Ein Handtuch zum Beispiel kann uns hilfreich zur Seite stehen, wenn wir im Schulterbereich an Gelenkschmiermangel leiden. Im Sessel oder auf dem Stuhl sitzend, den Arm mit dem Handtuch in der Hand locker vor- und rückschwingend…dabei können Sie fast Ihr Schultergelenk vor Freude schmatzen hören.
Und nur keine Sorge:
Man muss nicht leben wie ein Asket, um sich gesund zu ernähren. Ganz im Gegenteil – Fisch, frisches Obst, Vollkornprodukte und viele Gemüse bereichern den Speiseplan meist eher. Vertraute Gerichte komplett aus der Küche zu verbannen ist ebenso unnötig. Es kann jedoch hilfreich sein, sie weniger häufig zuzubereiten. Probieren Sie einfach ein paar Gerichte, die den Anforderungen an die gesunde Ernährung ab 50 gerecht werden.